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Bedeutende Schnittstelle

Murrhardt-Fornsbach, 12.11.2021

 

Die Auswahl aus Tilt, Tiltrotator oder Schnellwechsler mit RotoTop will gründlich überlegt und bewertet werden.

Es sind viele verschiedene Faktoren zu beachten, wenn für einen Bagger das „passende Handgelenk“ in Form von Schwenk- oder Rotationsgeräten ausgewählt werden muss. Neben der Festlegung des künftigen Arbeitsschwerpunktes und der möglichen Einsätze einer Maschine sollten die (Bau-) Art der verwendeten Anbaugeräte, deren Handling sowie die Erfahrung der Maschinenführer bewertet werden, um zu einer passenden und letztlich wirtschaftlichen Lösung zu kommen.

Am Anfang steht die Bewertung, die zwischen zwei Grundrichtungen entscheidet: Muss ein Geräteträger sehr flexibel und multifunktional einsetzbar sein oder eine bestimmte (hohe) Leistung dauerhaft erbringen? Hier kommt dem Gewerk, in dem man die meiste Zeit tätig ist, die hauptsächliche Bedeutung zu: So ist es im Erd- und Straßenbau wichtig, überwiegend die vollen Reiß- und Hubkräfte der Maschine zur Verfügung zu haben, während im Garten- und Landschaftsbau häufig viele verschiedene Aufgaben mit nur einer Maschine erledigt werden sollen und somit das Thema Flexibilität ungleich bedeutsamer wird.

Als nächstes muss dem Unternehmer bewusst sein, wie sehr Tilt, Tiltrotator oder drehbarer Schnellwechsler die Eigenschaften seines Baggers verändern: Mit deren Anbau wächst die Bauhöhe der Maschinen in sehr unterschiedlicher Weise, was zu einem gewissen Kraftverlust beim Trägergerät führt und einen Bagger beispielsweise um bis zu drei Baggerklassen schwächer stellen kann.

 

Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme

Ein Tilt bietet meist nur etwas mehr Möglichkeiten als ein Schwenklöffel, dementsprechend klein ist die gewonnene Bewegungsfreiheit des Anbaugerätes trotz der nun größeren Bauhöhe. Zudem können damit nur bestimmte Anbaugeräte, die keine Rotation benötigen, betrieben werden. Jedoch kann jeder Maschinenführer von jeher eine Maschine mit Tilt bedienen, ebenso sind dessen Anschaffungskosten relativ überschaubar.

Der Tiltrotator, der dauerhaft fest am Bagger angebaut ist, führt zu einem hohen Grad an Beweglichkeit und Flexibilität und kann mit allen gängigen Anbaugeräten arbeiten. Diesem großen Vorteil stehen nicht unerheblichen Anschaffungskosten, die Notwendigkeit des Joystick-Umbaus sowie eine längere Einarbeitungszeit der Baggerfahrer gegenüber. Besonders schwer wiegen auch der hohe Aufbau und das hohe Gewicht, welche dafür sorgen, dass der Bagger in Bezug auf seine ursprüngliche Leistung bis zu drei Baggerklassen verliert, sodass ein 25-Tonnen-Bagger an der Zahnspitze nur noch die Kraft eines 18-Tonnen-Baggers zur Verfügung hat. Bei Geräten mit geringerer Tonnage wirkt sich dies noch gravierender aus.

Wird der Tiltrotator als Sandwich-Lösung einsetzbar, kommt zur hohen Flexibilität noch die Austauschbarkeit zwischen den unterschiedlichen Maschinen sowie die Möglichkeit, das Gerät für sehr harte Einsätze abnehmen zu können. Dem steht aber ein noch höherer Aufbau als beim fest installierten Tiltrotator sowie der zusätzliche Aufwand bei der Baustellen-Logistik und die Beschädigungsgefahr beim Transport gegenüber. Durch den Sandwich-Aufbau verliert die Maschine ganze bis zu vier Baggerklassen, so hat dann ein 25-Tonnen-Bagger nur noch die Kraft eines 15-Tonnen-Baggers zur Verfügung. Ebenso gilt es, Sicherheitsrisiken ins Kalkül zu ziehen, die entstehen können, wenn ein Sandwich-System aus zwei vollhydraulischen Schnellwechslern besteht; diese Kombination kann sich durchaus auf die Standfestigkeit des Baggers auswirken.

 

Reine Rotation in den meisten Fällen ausreichend

Wenn man sich für den drehbaren Schnellwechsler entscheidet, d.h. einen RotoTop und einen Schnellwechsler anbaut, verfügt der Bagger für die allermeisten Aufgabenstellungen über ausreichende Bewegungsfreiheit. Hier kann man etwa von 95% der Bewegungsfreiheit des Tiltrotators ausgehen, ohne dass man dabei dessen Nachteile in Kauf nehmen muss. Es können ebenfalls Anbaugeräte ohne eigene Rotation betrieben werden, die Bauhöhe bleibt dabei niedrig, das Handling ist für die meisten Maschinenführer sehr einfach. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die Bedienung in der Regel intuitiv und schnell verinnerlicht wird, da die Bediener wenig von ihren gewohnten Abläufen abweichen müssen.

Besonders wichtig ist auch, dass der RotoTop mit jeder vorhandenen Baggertechnik vorlieb nimmt, ganz gleich, ob der Schnellwechser mechanisch, hydraulisch und vollhydraulisch ist, da die Anbauplatte des RotoTop an jeden Baggerstiel angepasst werden kann und für die Klassen 0,8 bis 35 Tonnen konfigurierbar ist. Hinzu kommt dessen kompakte Bauform mit einfacherer Schlauchführung und dem geringen zusätzlichen Gewicht. Durch den Anbau des RotoTop verliert der Bagger gerade mal eine Baggerklasse. Vergleicht man dies mit einem Tiltrotator, so steht hier der Verlust von insgesamt 3 Baggerklassen dem Gewinn von etwa 5-10% mehr Bewegungsfreiheit gegenüber.

Noch ein wesentlicher wirtschaftlicher Grund kommt bei der Auswahl hinzu, erklärt Günter Holp: „Wir überholen den RotoTop am Ende der Nutzungsdauer für 20% des Neupreises, sodass er für ein zweites Baggerleben weiterarbeiten kann. Einige Kunden von uns können  den RotoTop so nicht mehr nur mit 100% des Preises über 8 Jahre intern abschreiben, sondern stattdessen mit 120% über den gesamten Nutzungszeitraum von 16 Jahren. So kann der RotoTop zum günstigsten Anbaugerät im Maschinenpark werden.“

 

Es geht um 2-5 Prozent Ausnahmen

Dennoch gibt es unbestritten bei einigen Unternehmern immer wieder die Situation, dass für das letzte kleine Stück eines Projektes die Bewegungsfreiheit, die der RotoTop bietet, nicht ausreicht. Bauunternehmen sprechen hier häufig von 2-5% der Arbeiten, wenn z.B. ein Bagger nicht tief genug ausgraben kann oder in einer Zwangslage festsitzt, falls er nicht zurücksetzen und den Arbeitsbereich von der anderen Seite anfahren kann. Für diese speziellen Situationen bietet Holp die Möglichkeit, unterhalb des RotoTop einen Tilt als Sandwich-Lösung anzubauen. Dieser wird nur dann angebaut, wenn es wirklich notwendig ist, z.B. in bestimmten Situationen im Tief- oder Kanalbau. Gleichzeitig hat diese Lösung noch den positiven Nebeneffekt, dass er den eigentlichen Nachteil, den hohen Aufbau, in Form einer beweglichen Stielverlängerung je nach Baggergröße in Höhe von 60 bis 80 cm am Ende sogar zu einem echten Vorteil macht.

Betrachtet man all diese Aspekte und setzt Leistung und Handling mit Kosten und Aufwand ins Verhältnis, wird deutlich, warum die Einsatzschwerpunkte des Geräteträgers im Vorfeld einer Entscheidung klar definiert werden müssen: Nur durch die Bewertung der Vor- und Nachteile der jeweiligen Lösung im Hinblick auf die Häufigkeit des Einsatzes kann die für den täglichen Einsatz auch wirklich passende Entscheidung getroffen werden. Zudem macht es Sinn, die oben beschriebenen Punkte einmal in der Praxis zu erfahren, denn Theorie ist das eine, aber die Möglichkeit des Testens bietet nochmals ganz andere Einblicke. Die Holp GmbH bietet daher Interessierten die Gelegenheit, die reine Rotation und andere Systeme ganz realistisch und unter Baustellen-Bedingungen in der eigenen Testarena auszuprobieren und zu vergleichen, sodass eine wirklich tragfähige Entscheidung getroffen werden kann.